Über den Theaterbesuch „In einem tiefen, dunklen Wald”.

Text: Standpunkt-Redaktion, Fotos: Matthias Stutte, Theater MG/KR

Am Donnerstag hatte sich die gesamte Stufe 6 mit ihren Lehrer*innen auf den Weg ins Theater Mönchengladbach gemacht, um “In einem tiefen, dunklen Wald” von Paul Maar zu sehen. Der Theaterbesuch von „In einem tiefen, dunklen Wald“ war für die meisten Schüler*innen ein echtes Highlight.

Fotos: Matthias Stutte

Schon als der Vorhang aufging, war klar, dass es sich um ein ziemlich ungewöhnliches Märchen handelt. Statt der typischen Geschichte von einer Prinzessin, die gerettet werden muss, gab es Henriette-Rosalinde-Audora – eine Prinzessin, die lieber selbst die Zügel in die Hand nimmt. Ihr Plan? Sich von einem vegetarischen (!) Untier entführen zu lassen, um endlich einen Prinzen zu finden, der sie auch wirklich verdient.

Die Bühne war total cool gestaltet: Eine Art düsterer Märchenwald mit geheimnisvollen Ecken und bunten Lichtspielen. Man fühlte sich wirklich, als würde man mitten in das Abenteuer hineingezogen. Die Inszenierung von Anne Spaeter war nicht nur kreativ, sondern auch super lustig – es gab immer wieder Szenen, bei denen der ganze Saal lachte.

Und dann war da Simplinella, die heimliche Heldin der Geschichte. Statt einfach abzuwarten, verkleidet sie sich als Junge und macht sich auf, die Prinzessin zu retten. Es war so spannend zu sehen, wie sie all ihren Mut zusammenpackte, um gegen die Erwartungen der anderen anzukämpfen. Diese Figur hat echt Eindruck hinterlassen, vor allem, weil sie gezeigt hat, dass Mädchen nicht immer Prinzessinnen sein müssen, die gerettet werden – sie können auch selbst die Helden sein.

Was das Stück wirklich besonders gemacht hat, war, wie Paul Maar die klassischen Märchenklischees auf den Kopf gestellt hat. Das war nicht nur unterhaltsam, sondern auch ein bisschen zum Nachdenken: Warum müssen Prinzessinnen immer Prinzen heiraten? Und warum sollten Helden immer Jungs sein?

Katja Hoffmann hat nach dem Theaterbesuch die Eindrücke der jungen Besucher*innen per Umfrage festgehalten und der Standpunkt-Redaktion zur Verfügung gestellt. Viele fanden es „voll cool“ und „hat mega Spaß gemacht“. Vor allem die Botschaft, dass Mädchen genauso mutig und stark sein können wie Jungs, kam gut an. Eine Schülerin meinte: „Ich fand’s toll, dass die Prinzessin die andere gerettet hat – sie hat gezeigt, dass Mädchen das auch schaffen können.“

Die Live-Atmosphäre und die spannende Geschichte fanden viele besser als einen Kinobesuch. „Es war mal was anderes, und es macht richtig Spaß, so was live zu sehen,“ meinte ein Schüler. Außerdem fanden einige, dass man im Theater viel lernen kann – zum Beispiel über Zusammenhalt und Mut.

Die Szenen mit Action oder Überraschungen kamen besonders gut an. „Am besten war die Szene mit den Konfettikanonen, wo alle laut geschrien haben,“ sagte ein Schüler begeistert. Auch der Auftritt des Monsters oder die Verfolgungsjagd wurden oft genannt. Andere mochten besonders das Singen: „Die Songs waren richtig schön!“

Das Stück hat auch zum Nachdenken angeregt – vor allem über typische Rollenbilder. Die Figur Simplinella, die sich als Junge verkleidet, um die Prinzessin zu retten, fanden viele stark. „Ich finde, es gibt keine Jungs- oder Mädchenrollen. Jeder sollte das machen können, was er will,“ meinte ein Schüler. Viele fanden es gut, dass solche Themen im Stück angesprochen wurden: „Es ist wichtig, darüber zu reden, dass typisch Mädchen oder typisch Junge eigentlich Quatsch ist.“

Fast alle würden das Theaterstück weiterempfehlen. „Es war spannend, lustig und hat gezeigt, dass Mädchen und Jungs alles schaffen können – einfach mega!“ sagten viele. Gelobt wurden auch die tollen Schauspieler*innen und die witzigen Momente.

Es gab nur wenige Kritikpunkte: Ein paar fanden das Stück zu laut, und anderen fiel auf, dass man die Crew beim Umbauen gesehen hat. Aber die meisten waren sich einig: „Es war richtig cool und hat mega Spaß gemacht!“