Wie im schulinternen Lehrplan für das Fach Erdkunde vorgesehen, gehört eine Exkursion im Rahmen des Unterrichtsvorhabens „Städte als komplexe Lebensräume zwischen Tradition und Fortschritt“ zur Obligatorik – nichts bietet sich da mehr an als eine Fahrt nach Berlin. Die Abiturientin Nina Pesch berichtet, wie’s war…
Voller Vorfreude und Tatendrang machten sich die Schülerinnen und Schüler der Erdkunde- LKs der Q2 von Frau Vohsen, Frau Sinderhauf/Frau Saturina und Herrn Amels am frühen Samstag auf den Weg zum Düsseldorfer Hauptbahnhof, um dann gemeinsam Berlin anzusteuern und unsere „Hauptstadt“ zu erforschen.
Vier Tage lang würden wir rund um die Uhr Zeit zusammen verbringen. Untergebracht waren wir in Sechserzimmern im Jugendgästehaus Lichterfelde im Süden von Berlin.
Nach einer circa vierstündigen Fahrt im ICE trafen wir dann schließlich in Berlin Hauptbahnhof ein. Nachdem wir zunächst unsere Zimmer bezogen hatten,bekamen wir dann während der ersten Stunden unseres Aufenthaltes Gelegenheit, um auf eigene Faust die Stadt zu erkunden. Einige der Schülerinnen und Schüler hatten nach unserer Ankunft Lust, diverse Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und fuhren zum Beispiel direkt zum Brandenburger Tor.
Um 18 Uhr stießen wir dann alle im Irish Pub am Hackeschen Markt für ein großes Kurstreffen zusammen. Nach einem Drink (oder auch zwei )aßen wir in Kleingruppen in den Hackeschen Höfen zu Abend. Anschließend feierten wir individuell den Start unseres kurzen, aber knackigen Aufenthalts in den verschiedensten Clubs, wie beispielsweise dem „Matrix“, dem „Puro“ oder ließen den Abend in einer Bar ausklingen.
Nach einer sehr kurzen Nacht genossen wir allesamt das reichhaltige Frühstück. Danach machten wir uns auf den Weg zur Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ,das ehemalige Stasigefängnis. Hier bekamen wir eine eindrucksvolle Führung durch einen „echten“ Zeitzeugen, der ehrlich und authentisch über seine sechswöchige Inhaftierung berichtete. Die Eindrücke, an denen jener Zeitzeuge uns teilhaben ließ, ließen uns erstaunt und schockiert zurück.
Im Anschluss daran folgte die Bearbeitung von Exkursionsaufgaben in Gruppen, unter anderem in Richtung Marzahn und Spandau. Natürlich war die Begeisterung erst nicht sonderlich groß, dass wir unsere Reise mit schulischen Aufgaben verknüpfen sollten. Allerdings fanden die meisten von uns doch Gefallen daran, das Gelernte über Städte im Allgemeinen, Stadtentwicklung und vor allem den Prozess der Gentrifizierung anhand eines realen Beispiels hautnah anwenden zu können. Der Rest des Tages stand uns zur freien Verfügung, sodass wir weitere Highlights, wie beispielsweise die Siegessäule besichtigt haben, zum Wannsee gefahren sind oder nur noch eine Kleinigkeit im Stadtzentrum gegessen haben.
Am Montag durften wir nach dem Schlafmangel der vorigen Nacht glücklicherweise etwas länger schlafen, sodass sich unsere Gruppe um etwa 10 Uhr zum Checkpoint Charlie aufmachte. Von dort aus liefen die Schülerinnen und Schüler eine von den Lehrern vorab geplante Route entlang zum Bundestag. Der Weg führte uns zum Beispiel durch die Zimmermannstraße und über die Wilhelmstraße, entlang des Mauerverlaufs. Nach einer kurzen Pause auf dem Grünstreifen des Platzes der Republik und einem Sonnenbad bei angenehmen 18°C ging es für uns zur Besuchertribüne des Deutschen Bundestages. Wir bekamen einem Informationsvortrag zur Geschichte des Reichstags und des Bundestags. Anschließend folgte das interessante Gespräch mit der SPD Abgeordneten Frau Gülistan Yüksel aus Mönchengladbach-Rheydt , die uns diese Reise ermöglicht hatte.Frau Yüksel gab sich außerordentlich Mühe, die Frage eines jeden von uns gewissenhaft und hinreichend zu beantworten und gab uns sowohl zu persönlichen Fragen als auch zu Fragen zu aktuellem Tagesgeschehen ihre ehrliche Meinung, was wir natürlich sehr zu schätzen wussten!
Der letzte Programmpunkt des Tages war dann der Besuch der Kuppel des Reichtags, der mit einer Einladung zum Mittagessen für uns alle im Besucherrestaurant des Bundestages endete. Den verbleibenden freien Nachmittag nutzten die meisten für eine Shoppingtour durch unsere Bundeshauptstadt und gaben einen Teil ihres Geldes in Läden der „Mall of Berlin“ aus.
Geschafft von dem langen, anstrengenden, aber informativen Tag gingen wir alle früh schlafen, da wir zu müde für weitere Aktivitäten waren.
Nach dem Frühstück und der Räumung der Zimmer sollte am Dienstagmorgen unser letzter Programmpunkt vor der Abreise der „Ort der Information“ (Holocaust-Mahnmal) mit dem Besuch des unterirdischen Museums sein. Allerdings fiel dieser Besuch leider aufgrund von unvorhersehbar langen Warteschlangen aus. Daher wollten wir die abwechslungsreiche Reise mit einem Cafébesuch oder der weiteren Erkundung der Shoppingstraßen Kurfürstendamm und Friedrichstraße ausklingen lassen, bevor es für alle zurück in die Heimat ging.
Um circa 20:30 Uhr am Dienstagabend erreichte unsere Gruppe nach einer langen Rückreise und mit vielen neuen Eindrücken vom vielseitigen Berlin wieder den Düsseldorfer Hauptbahnhof, an dem unsere viertägige Reise ein Ende nahm.
Insgesamt hat es uns allen sehr viel Freude bereitet und wir sind gespannt auf weitere schöne Erlebnisse zum Abschluss unserer gemeinsamen Schulzeit.
Unser Dankeschön gilt vor allem Frau Vohsen, Frau Opitz, Frau Kehl und last but not least Herrn Amels!