Im Fach Gesellschaftslehre stehen unter anderem Nationalsozialismus, Holocaust und der Zweite Weltkrieg auf dem Lehrplan. Bücher, Filme und Ausstellungen begleiten dabei den Unterricht. Die nachhaltigste und intensivste Art der Vermittlung sind dabei Gespräche mit Zeitzeugen und Besuche von Gedenkstätten.
Diese Erfahrung haben auch die LehrerInnen Frau Posanz, Herrn Paeßens und Frau Schmitz gemacht, die mit finanzieller Unterstützung der Konrad-Adenauer Stiftung und dem Bistum Köln für ihre Schülerinnen und Schüler eine Reise zu den Gedenkstätten des Holocaust organisiert hatten. Im Februar machten sie sich mit 24 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10 auf dem Weg nach Polen. Tief beeindruckt kehrte die Gruppe aus Krakau, Auschwitz und Birkenau zurück. Jetzt präsentieren sie ihre Erinnerungen:
„Wider das Vergessen“
am 31. Mai um 19 Uhr
im Forum der Gesamtschule Hardt
Im Rahmen eines Präsentationsabends stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Erlebnisse auf unterschiedliche und individuelle Weise vor. Mit Bildern, Texten und Musik beschreiben sie ihre persönliche Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Thema Holocaust. Filmmusik zu ‚Schindlers Liste’, Klezmer-Musik und die Opernsängerin und Mitreisende Nadia Maroni werden die Besucher an diesem Abend erleben. Eine Fotoreihe, Kunstprojekte und eine Kunstausstellung ergänzen das Programm.
So hoffen die Schülerinnen und Schüler ihre Erinnerungen nachhaltig weitergeben zu können und freuen sich über viele Gäste an diesem Abend. (u.A.w.g. bis 29.5. per mail an die Abteilungsleitung II)
Der erste Rückblick auf die Reise ist bereits online erschienen:
„Aus dem Unterricht kannten wir die NS-Ideologien, wir wussten von der Verfolgung, Gefangennahme und Tötung politischer Gegner, der Judenvernichtung, den Versuchen des Nazi-Arztes Dr. Mengele, den menschenunwürdigen Lagerbedingungen, den Misshandlungen, Folterungen und Tötungen der
Lagerinsassen und deren Qualen in den Arbeitslagern bis zur Erschöpfung oder zum Tod. Aber niemand von uns ahnte, wie grausam das tatsächliche „Leben“ und Sterben in den KZ’s und Vernichtungslagern wirklich war. Es gibt wohl keine anderen Orte auf der Welt, die die Gräueltaten der NS-Diktatur so grausam realistisch und emotional belastend zeigen wie diese beiden Museen.Keine Erzählung, keine Zahlen und Fakten, kein Buch, kein Film können diese persönlichen Erfahrungen vor Ort ersetzen.
Es gab viele Momente, in denen wir nur noch schwiegen und versuchten, jeder auf seine Weise, das Unfassbare aufzunehmen. Es gab Sprachlosigkeit, Trauer und auch Tränen; aber der abendliche Austausch in der Gruppe tat sichtlich gut und ließ uns das Gesehene gemeinsam verarbeiten. Wir sprachen in der Gruppe offen über unsere Gefühle, unser WIR-Gefühl wurde gestärkt und wir sind froh, dass wir in einer Welt – in unserer Familie, in unserer Schule, der Klasse und in unserem Freundeskreis – leben, in der wir uns geborgen fühlen. Dass dies so bleibt, dafür wollen auch wir Verantwortung übernehmen.
Gerade in einer Zeit wie heute, in der in einzelnen Ländern, ja sogar auch in Deutschland, Rassismus und Diskriminierung wieder ein Thema zu sein scheinen, empfehlen wir jedem, diesen Ort der dunkelsten Geschichte Deutschlands zu besuchen.Dieses Geschehen darf niemals in Vergessenheit geraten!“