Vom 16.06.-23.06.2017 fand im italienischen Florenz und dem Bezirk Chianti die Bogen Weltmeisterschaft World Bowhunter Championships 2017 statt. Für die Nachwuchsbogenschützin und Schülerin der Klasse 7.3 Annika Rennett war es ihre erste Weltmeisterschaft. 1680 Schützen in 110 Bogenklassen aus 28 Ländern waren zur Weltmeisterschaft der Bogenschützen in Italien angereist. Annika brachte nicht nur den Titel nach Mönchengladbach, sondern auch viele Erlebnisse und Eindrücke, die sie in einem persönlichen Brief festgehalten hat:
Lange habe ich auf dieses Event hingefiebert und immer die News auf der WBHC Seite verfolgt. Dann war es endlich soweit, Material ein letztes Mal checken, Koffer packen und los. Am 15. Juni sind wir die erste Etappe bis kurz hinter Innsbruck gefahren mit einem kurzen Zwischenstopp am Alpsee um mit dem Alpsee-Coaster ( Sommerrodelbahn )zu fahren. Ein Riesenspaß, richtig schnell und lang.
Am Folgetag sind wir dann Richtung Florenz gefahren, um noch die Materialkontrolle und Anmeldung zu schaffen. Am Gardasee haben wir kurz für eine Pizza in Lazise angehalten. Rechtzeitig gegen 17:30 Uhr sind wir am Visarne Hippodrome angekommen und die Schlange an der Anmeldung und Bowcheck war erträglich, was man von den Temperaturen nicht behaupten konnte. Jetzt ging es weiter nach Lucolena in Chianti, wo wir mit Vereinskollegen vom BSC Düsseldorf eine große Villa angemietet hatten.
Am Samstag hatten wir etwas Zeit, um uns von der Fahrt zu erholen und ein wenig die Toskana zu erkunden.
Sonntag stand das generell Briefing an und nach einer kurzen Ansprache des IFAA Präsidenten Steve, wurden wir von unseren Länderrepräsentanten des DFBV über alle Notwendigkeiten unterrichtet. Im Anschluss fand der „walk of nations“ in der Innenstadt von Florenz statt zum Piazza Duomo.
Jetzt wurde es ernst, der erste Schießtag am Montag. Ab jetzt hat die Organisation der Italiener total versagt bzw. faktisch gab es keine mehr. Es fehlte an Betreuer für die Kindergruppen und so griff Suse vom DFBV kurzerhand ein und suchte Freiwillige aus den mitgereisten Elternteilen. Etwas verpätet konnten wir nun in den Parcours starten. Das vorher erwähnte Starthorn blieb dann auch aus und irgendwann fing eine Gruppe an zu schießen. Mein erster Tag fand auf dem gelben Parcours statt ( 5C ), der Doppel Hunter Parcours. Trotz der Hitze und dem schwierigen Gelände kam ich gut ins Turnier rein und beendete den Tag mit 378 Ringen. Bereits hier hatte ich einen Vorsprung von 159 Ringen auf den zweiten Platz.
Am Dienstag ging es auf den roten Parcours ( 6C ), der Hunter Parcours. Noch etwas steiler aber dafür mehr schattige Bereiche. Ausnahmslos Bergauf,- und Bergabschüsse. Zum Ziel rennen und wieder zurück. Selten ging der Weg am Ziel weiter. Auch hier lief es richtig gut, zum Glück hatten die Italiener die Wasserversorgung langsam im Griff und es gab genug zu trinken an den Wasserstationen. Mit dem Tagesergebnis von 446 Ringen war ich rundherum zufrieden und habe meine Führung weiter ausgebaut. Die beiden wichtigsten Runden schon mal erfolgreich absolviert.
Mittwoch und Donnerstag ging es für mich auf den weißen und blauen Parcours zur 3 Pfeil Runde. Es lief einfach hervorragend und ich war mit meiner Leistung mehr als zufrieden. Mittwoch mit 544 Ringen von 560 und am Donnerstag 518 Ringe. Somit konnte ich 1886 Ringe gesamt auf meinem Konto verbuchen und einen sehr komfortablen Vorsprung zum Nächstplatzierten.
Da Donnerstag für mich der letzte Tag war und ich Freitag einen schießfreien Tag hatte, konnte mir niemand mehr den Titel streitig machen.
Freitagabend ging es dann zur Siegerehrung erneut nach Florenz zum Convento di Santa Maria Novella. Die Organisation der Siegerehrung war miserabel und wieder einmal mussten unsere Ländervertreter eingreifen, um Wasser für die Gäste zu besorgen. An dieser Stelle mal ein großes Dankeschön an Susanne Kruschka und Walter Luksch für die vorbildliche Betreuung. Dann wurde ich aufgerufen und mein Herz klopfte wie wild. Erst jetzt wurde mir richtig bewusst „Du hast es geschafft“.
Ein tolles Ereignis war vorbei und es war schön dabei gewesen zu sein. 1680 Schützen in 110 Bogenklassen. Schützen aus 28 Ländern waren angereist. Auch wenn man die Schützen in der Masse nicht wahrgenommen hat da man auf verschiedenen Parcours verteilt war die nicht miteinander verbunden waren, so hatte man doch immer ein Gefühl, Teil etwas Großem zu sein. Alle Parcours waren anspruchsvoll ,aber wunderschön gestellt und es machte Spaß dort zu schießen. Die Verpflegungsstationen hätten besser organisiert sein können, aber ich würde jederzeit nochmal in der Toskana schießen wollen.
Liebe Grüße
Eure Annika
Die detaillierte Gesamtergebnisliste kann man auf der Homepage der WBHC finden – http://www.wbhc2017.it/ingresso2.asp?ln=en&c=12&q=…