Was bedeutet Digitalisierung an Schulen? Wie sieht sie aus und welche Vor- und Nachteile hat sie?
Am 14.12.2021 veranstaltete die Rheinische Post zusammen mit dem Chemieunternehmen Evonik als Sponsor ihren Debatten-Wettbewerb #mitreden an der Gesamtschule Hardt. Vier Schülerinnen und Schüler des Sozialwissenschaftskurses der Q2 debattierten zu dem Thema „Digitale Schule Mönchengladbach“.
Susanne Feldges vom Digitalverein NextMG eröffnete die Veranstaltung mit einem Vortrag über die Zukunft digitaler Möglichkeiten in Unterricht und Schule. Die Jury, vertreten durch Dr. Martin Kessler und Lilli Stegner, beide aus der RP-Redaktion, und Andrea Dimitrova von Evonik begrüßten das Pro- und Contrateam und den anwesenden Oberstufenkurs mit ihrer Lehrerin Liane Schnock.
„Sollte Schulunterricht in Zukunft verstärkt mit digitalen Mitteln stattfinden?“
Das war die Frage über die das Contra-Team mit Lara Mund und Sinan Schuler und das Pro-Team mit Marie Sophie Neumann und Jonas Horsch debattierte.
Im Statement des Pro-Teams referierte Marie Sophie Neumann über guten und zeitgemäßen Unterricht, der nicht ohne den Einsatz von digitalen Mittel stattfinden dürfe. Was in der modernen Kommunikation Selbstverständlichkeit ist, müsse auch im Schulalltag Standard sein. Für die Umsetzung würde aber nicht allein der politische Wille und die Finanzierung reichen, sondern auch das Engagement und Bewusstsein von Lehrerinnen und Lehrern.
Das Contra-Team eröffnete seine Position mit der Frage, ob mit dem Ausbau an digitalen Mitteln im Unterricht Kreativität und Arbeitsweisen von Schülerinnen und Schüler optimal gefördert oder eher die Abhängigkeit von digitalen Endgeräten unterstützt werde. In der folgenden Debatte argumentierten die Teams sachlich und fachlich gut vorbereitet aus den unterschiedlichen Perspektiven.
Beide Teams waren sich einig, dass Medienkompetenz in der Schule bereits ab dem Alter vermittelt werden müsse, in dem Schülerinnen und Schüler ein Smartphone besitzen und Zugriff auf das Internet hätten.
Zuhause und im Schulalltag müssen junge Menschen auf eine gesunde und kontrollierte Nutzung digitaler Mittel vorbereitet und Lehrerinnen und Lehrer mediendidaktisch ausgebildet und weitergebildet werden. Dazu gehört auch die Umsetzung von Präventionsmaßnahmen gegen Cybermobbing, Fake News und Echokammern. In einem digitalen Zeitalter ist die Förderung von Medienkompetenz für die Entwicklung sozialer Kompetenzen unverzichtbar.
Heute, das zeigen sowohl das Pro- als auch Contra-Team auf, muss Unterricht analog als auch digital stattfinden können, um den pädagogischen und didaktischen Ansprüchen einer heterogenen Schülerschaft zu entsprechen. In einem modernen Klassenzimmer findet die altbewährte Tafel ebenso ihren Platz wie der Bildschirm für eine drahtlose Bildübertragung. Damit können Lehrerinnen und Lehrer individuell entscheiden, wie Unterrichtsinhalt optimal und sinnvoll an die Lerngruppe vermittelt wird, ob analog oder digital, frontal oder mit kooperativen Lernmethoden.
Die fünfundzwanzigminütige Debatte wurde respektvoll, diszipliniert und sehr kompetent geführt, so das Statement der Jury, der die Entscheidung sehr schwer fiel. Am Ende kürte sie das Contra-Team als Debatten-Sieger. Nach dem persönlichen Meinungsbild der jungen Zuhörerinnen und Zuhörer gefragt, entschied sich jedoch eine deutliche Mehrheit für das Pro und damit für mehr digitale Mittel im Unterricht.
Im weiteren Verlauf des Debatten-Wettbewerbs hat die Gesamtschule Hardt nun die Chance als eine von acht Schulen aus NRW in die TOP 4 zu kommen und in der nächsten Runde dabei zu sein.
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Ein Beitrag der Schülerzeitungsredaktion standpunktonline