Unsere Schulgemeinde trauert um Hans-Arno Schmitz, geboren am 3.7.1937, der am 2. Dezember verstorben ist.
Unser Mitgefühl gilt seiner Frau, seinen Töchtern und seinem Enkel.
Herr Schmitz, Mitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, hat bei drei Präsentationen zu den Fahrten unserer Zehntklässler nach Auschwitz und Krakau das tragische Schicksal seiner Familie geschildert: : Die Verhaftung seiner Mutter am 18. Oktober 1944 – wegen ihrer, nach den Rassegesetzen des NS-Staates, jüdischen Abstammung. Diese war der Grund für ihre Deportation nach Theresienstadt, von der sie auch ihre Taufe und der damit verbundene Übertritt in die katholische Kirche (1930) sowie ihre Verantwortung für ihre vier kleinen Kinder nicht bewahren konnten.
Weitere Angehörige von Hans-Arno Schmitz wurden aus „rassenideologischen“ Gründen ermordet.
Ruhig und feinsinnig, sehr sachlich, dabei selbst noch immer tief bewegt von diesen Verlusten, konnte Hans-Arno Schmitz seine Zuhörerinnen und Zuhörer emotional erreichen. Bei jedem seiner Vorträge war zu erleben, dass über 100 Schülerinnen und Schüler hochkonzentriert und betroffen dem mit zahlreichen Quellen belegten Vortrag über seine Familiengeschichte folgten.
Das Grauen der NS-Tyrannei und dessen generationsübergreifende Folgen bekamen im Lebenszeugnis von Hans-Arno Schmitz ein lebendiges Gesicht!
Hans-Arno Schmitz lagen seine Vorträge für unsere Schulgemeinde persönlich am Herzen. Ganz im Sinn George Santayanas (Zitat aus der ersten Baracke im Stammlager Auschwitz):
„Those who cannot remember the past are condemned to repeat it.“
Mit Hans-Arno Schmitz hat unsere Gesellschaft wieder einen der letzten Zeitzeugen verloren, der die menschenverachtenden Verbrechen des Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus und Sozialdarwinismus erlitten hat. Sein Herzensanliegen war es, gerade der jungen Generation zu zeigen, wie wichtig es ist, aufmerksam für jegliche Form von Diskriminierung zu sein und sich mit Zivilcourage für unsere christlichen und demokratischen Werte einzusetzen.
Wir danken Herrn Schmitz für seinen Mut und sein Interesse am Dialog und bewahren ihn in ehrendem Andenken.
Wir werden ihn sehr vermissen!
Ute Gärtner und Winfried Paeßens – für die Fachschaft Religion
Susanne Kölling für die Gesamtschule Hardt