„Darüber zu sprechen, ist unmöglich, darüber zu schweigen, verboten“
Mit diesem Zitat des Schriftstellers und Holocaust-Überlebenden Elie Wiesel stellte Organisator Stefan Bongarz am 18.01.2023 die zweiwöchige Wanderausstellung „We, the six million – Lebenswege von Opfern der Shoa aus dem westlichen Rheinland“ an der Gesamtschule Hardt vor. In einer unserer Räumlichkeiten wurden zahlreiche roll-ups der besagten Opfer und deren Lebensweg vor, sowie nach dem Beginn des Nationalsozialismus aufgestellt. Der Fokus lag auf der Frage, wie dieses Schicksal deren Leben beeinflusste. Wir als Schule sind stolz darauf, ein Teil dieses Projektes sein zu dürfen, um Schülerinnen und Schülern die unvergesslichen Ereignisse der Vergangenheit nahezubringen. Besucher der Ausstellung beschrieben diese als bedrückend, gleichzeitig aber auch als lehrreich und Erfahrungswert. Anders, als es unter SchülerInnen sonst oftmals der Fall ist, machte sich bei unserem Besuch der Ausstellung eine unaufgeforderte Stille und Ernsthaftigkeit während des Besuchs unter ihnen breit. Die Biografien und Geschichten der einzelnen Holocaust-Opfer sowie -Überlebenden regten nicht nur SchülerInnen, sondern auch das Lehrpersonal zum Denken an. Man hat schon viel über die damaligen Ereignisse gehört und diskutiert, aber vor allem für die jüngere Generation war all das oftmals unvorstellbar. Diese Ausstellung machte das Geschehene für viele der SchülerInnen greifbarer. Detaillierte Biografien und Bilder der Betroffenen aus verschiedensten Standorten in der direkten Umgebung trugen dazu bei. Somit war die Wanderausstellung „We, the six million“ an der Gesamtschule Hardt ein voller Erfolg. Wir hoffen, dass dieses Ereignis niemals in Vergessenheit gerät und die Ausstellung noch viele weitere Menschen erreichen wird, um ihnen das Geschehene mit großer Wirkung möglichst nahe zu bringen – auf dass dieses sich niemals wiederholt.
Text: Hanna Keßels, Svenja Dahlmanns
Im Januar war für Schüler:innen eine Wanderausstellung mit dem Namen „We, the six million“, die sich mit dem Holocaust beschäftigt, an unserer Schule aufgebaut. Hierbei werden knapp zwei Wochen lang Informationen und Dokumente auf Ausstellungstafeln gezeigt, die sich mit dem Leben einzelner Personen und Berufsgruppen – auch aus Mönchengladbach – beschäftigen.
Ein wesentliches Anliegen der Ausstellung ist es, der Ausgrenzung, Stigmatisierung, Vertreibung und Ermordung der ehemaligen jüdischen Bürger, die einst die Region Aachen als ihre Heimat bezeichneten, ins Gedächtnis zu rufen und ihrer zu gedenken – und damit den Holocaust-Opfern und Überlebenden aus Aachen eine Stimme zu geben. Auf sehr persönliche Weise werden Einblicke in die Lebensgeschichten gewährt und so jüdische Beiträge zur Entwicklung, Kultur und zum täglichen Leben in der Region Aachen nachgezeichnet. Die Ausstellung reflektiert aber auch, wie heute mit Nazismus und Naziverbrechen umgegangen wird.
Zitat der Ausstellungsmacher
„We, the six million“ ist eine Wanderausstellung der RWTH Aachen, die an Schulen temporär aufgebaut wird und Schülerinnen und Schülern persönliche Schicksale und Biografien von Verfolgten des Holocaust, die auch aus dem Rheinland stammen näher bringt. Die einzelnen Beiträge zeigen persönliche Lebens- und Leidenswege der Opfer auf. Die Ausstellung „We, the six million“ erinnert an die Todesopfer und gibt Menschen eine Stimme, um nachfolgende Generationen zu erreichen und die Geschichten weiterzugeben.
Fotos: D. Vollmer/S. Bongarz