Am vergangenen Freitag präsentierten Schülerinnen und Schüler der Stufe 10 ihre Eindrücke aus der Studienfahrt nach Auschwitz 1 und Birkenau im Forum der Gesamtschule Hardt. Im Rahmen dieser Erinnerungsfeier berichtete auch ein Zeitzeuge aus Mönchengladbach vom Schicksal seiner Familie in der NS-Zeit.In der Schule setzen sich 28 Schülerinnen und Schüler in den Fächern Gesellschaftslehre und Religion intensiv mit den Themen Nationalsozialismus und der Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung jüdischer Menschen und anderer Bevölkerungsgruppen auseinander. Neben Büchern, Filmen und Ausstellungen gehören Gespräche mit Zeitzeugen und Besuche von Gedenkstätten dazu. Letztere sind dabei die authentischste und nachhaltigste Form der Vermittlung. Daher haben Frau Posanz, Herr Paeßens und Herr Ingmanns auch in diesem Jahr wieder die Initiative ergriffen und 28 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10 auf eine Reise zu den Gedenkstätten des Holocaust, Auschwitz 1, Auschwitz 2 und Birkenau, vorbereitet und begleitet.
Die Fahrt erfolgte auf freiwilliger Basis vom 27.2. zum 3.3.2019 an den freien Karnevalstagen, gemeinsam mit einer Schülergruppe der Neusser Gesamtschule Neuss Nordstadt und ihren LehrerInnen. Abgerundet wurde diese Studienreise mit dem Besuch der alten Kulturstadt Krakau und Führungen durch das jüdische Viertel sowie dem Besuch des Schindler-Museums. Unterstützt wurde das beispielhafte Projekt von der Konrad-Adenauer Stiftung und dem Bistum Köln. Die Reise wurde ausführlich vorbereitet und mit Tagesberichten und Fotos dokumentiert sowie nach unserer Rückkehr in zahlreichen Treffen reflektiert.
Im Rahmen einer Präsentation konnten die Schülerinnen und Schüler nun mit Unterstützung eines Zeitzeugen und ihrer Lehrer, ihre Erfahrungen weitergeben und die Aktualität des Themas noch einmal deutlich machen.
„Wer die Vergangenheit nicht meistert, kann die Zukunft nicht gestalten.“
Als Zeitzeuge und Mitglied der „Christlich-jüdischen Gesellschaft“ berichtete Herr Schmitz, der die NS-Zeit in Mönchengladbach als Kind einer „Misch-Ehe“ erlitten hat, über das grausame Schicksal seiner Familienangehörigen im Krieg und berichtete von seinen erschütternden Erfahrungen in der NS-Zeit.
„Sie haben die Verantwortung, dass so etwas nie wieder passiert.“
Zeitzeuge und Mitglied der „Christlich-jüdischen Gesellschaft“ Herr Schmitz berichtet über das grausame Schicksal seiner Familie während der NS-Zeit. Er möchte damit nicht nur seiner Familie ein Gesicht geben, sondern auch die nachfolgenden Generationen daran erinnern, wozu Menschen fähig sind.
„Ich bitte sie herzlich, sich gegen Rassismus und Antisemitismus einzusetzen!“
Henry Krumm (10.1) eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Gäste.Paul Musch (10.1) präsentierte eine Bildshow über die besuchten Orte.Lena Bartelmie (10.1), Pia Dömges (10.1), Ruben Koens (10.2), Nike Lange (10.2), Anica Reinhardt (10.4), Sina Schuler (10.4) und Chakira Jahr (10.4) trugen ihre Erfahrungen und Eindrücke der Reise vor. Es war für alle unfassbar, das Ausmaß von Gewalt zu erkennen, das Menschen anderen Menschen angetan haben.
Die Orte gemeinsam mit Fotos, Zeichnungen und persönlichen Dingen zu erleben, an dem Verbrechen stattgefunden haben, die man nur aus Geschichtsbüchern kennt, machten den jungen Besuchern das furchtbare Ausmaß auch emotional bewusst. Für das feierliche Rahmenprogramm sorgten Esteban Rios de Heus (EF) mit dem Soundtrack von Schindlers Liste und Melissa Renett (Q1) mit dem ersten Satz von Beethovens Mondschein-Sonate am Flügel.
Fotos zur Veranstaltung Lara Mund und Fotos zur Reise 2018 Daniel Purrio