Am Donnerstag vor den Ferien haben sich Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Jahrgangsstufe der Gesamtschule Hardt auf den Weg gemacht und sind über den ‚großen Teich‘ Richtung Chicago geflogen.
Anlass ist das neue Schüler-Austausch Projekt mit der neuen Schwesternschule Lakeshore High, die in einer Kleinstadt ca. 45 Minuten von Chicago entfernt liegt. Im Gegenbesuch werden im nächsten Jahr die deutschen Schülerinnen und Schüler für zweieinhalb Wochen die amerikanischen Gäste in Hardt begrüßen dürfen.
Die Schülerzeitungsredaktion war neugierig und hat nachgefragt, was so alles hinter dem neuen Austauschprojekt steht:
Ziel dieses Austausches ist nämlich, die Gelegenheit zu bekommen, andere Länder, Sprachen, Kulturen und ihre Menschen kennenzulernen. In einer immer globaler werdenden Welt ist es wichtig, auch schon während der Schulzeit mal über den Tellerrand der Schule zu schauen, um die Welt zu verstehen. Internationalität wird an unserer Schule GROSS geschrieben. Dafür sorgen die vielen Austausch- und Sprachenangebote, die nicht nur in der Oberstufe angeboten werden.
In den internationalen Projekten entwickeln die Schüler ein tieferes Verständnis für ausländische Sprachen und Kulturen und können ihre allgemeinen sprachlichen Kenntnisse mal ohne Rotstrich und Noten erproben. Gleichzeitig sind sie aber auch als Botschafter der Gesamtschule Hardt unterwegs, denn der Austausch fördert auch die Freundschaft und Beziehung der beiden Schulen. Die Teilnehmer beteiligen sich nicht nur am Unterricht vor Ort, sondern sind auch in vielen kulturellen Aktivitäten eingebunden.
Für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist dieser Austausch auch die erste Reise außerhalb von Deutschland oder Europa – und das ohne Eltern. Auch wenn die Entscheidung zur Teilnahme an diesem Austauschprojekt für einige viel Mut brauchte, war die Resonanz auf das Angebot sehr groß. Ole und Nils aus der 9.1 waren so freundlich, der Schülerzeitungsredaktion in einem kurzen Interview zu erklären, warum gerade sie sich freiwillig gemeldet und diese Chance ergriffen haben. Hier ein Auszug des Interviews im O-Ton mit Ruben als neues Standpunkt-Redaktionsmitglied:
Ruben: „Als erstes wäre natürlich ganz interessant zu erfahren, warum ihr das machen möchtet – oder was ihr euch davon erhofft.“
Ole: „Naja, um besser Englisch sprechen zu lernen.“
Ruben: „Also, du siehst darin die Chance dazu?“
Ole: „Ja, und vielleicht mal ein etwas weiter entferntes Land zu sehen.“
Nils: „Ja, für mich genauso, einfach mal Amerika kennen lernen oder allgemein mal eine andere Kultur.“
Ruben: „Ok, ging es nicht auch noch um Naturwissenschaften?“
Ole: „Ja, wir haben die DNA als Thema“
Nils: „Allgemein ist „HUMAN EVOLUTION“ unser jetziges Thema in Biologie.“
Ruben: „Und wisst ihr schon, wo ihr wohnen werdet?“
Nils: „Wir wohnen in der Nähe von Chicago, in Stevensville (Michigan), bei Familien.“
Ruben: „Was denkt ihr, könnte euch das bringen, abgesehen von besseren Sprachkenntnissen?“
Ole: „Vielleicht mehr Selbstvertrauen, allein in einem fremden Land zu sein, ohne jemanden anderes.“
Nils: „Also eventuell auch eine Partnerschule dort zu haben, mit der man dann auch mehr Kontakt pflegt und dass auch andere einen Austausch machen können.“
Ruben: „Habt ihr denn schon mal mit dem Gedanken gespielt, ins Ausland zu ziehen oder etwas in der Art, möglicherweise um dort zu studieren?“
Nils: „Ich hatte überlegt, vielleicht ein ganzes Jahr dorthin zu gehen.“
Ruben: „Beschreibt das Projekt doch nochmal in Gänze?“
Ole: „Die Lehrer sind Hr. Amels, Hr. Pachtneukirchen und Fr. Driessen. Bisher hatten wir jeden Dienstag eine Doppelstunde Biologie mit dem Thema: Human Evolution.“
Ruben: „Kennt ihr die Leute mit denen ihr tauscht?“
Nils: „Ja, ich habe mit meinem Austauschschüler bereits geskyped. Kontakt besteht da also schon.“
Ruben: „Seid ihr denn noch nicht aufgeregt?“
Ole: „Noch ist das tatsächlich nicht der Fall, aber wenn wir dann einmal da sind, wird es bestimmt aufregend sein.“
Ruben: „Ist das dann eure erste große Reise?“
Ole: „Ohne Eltern, ja.“
Ruben: „Was sind denn eure Hobbys?“
Nils: „Ich spiele Schlagzeug, bin Fußballtrainer und interessiere mich für Autos.“
Ruben: „Und wie erwartest du, werden diese vertreten sein, wenn du über den Teich fliegst?“
Nils: „Ich bin mal gespannt wie Fußball dort ist. Dort spielt man ja hauptsächlich American Football und ich würde auch gerne mal ein Spiel sehen.“
Ole: „Ich spiele auch Fußball und Schlagzeug. Mein Austauschschüler ebenso.“
Ruben: „Meint ihr, ihr seid anders, wenn ihr wiederkommt?“
Ole: „Ja, auf jeden Fall!“
Hier schon ein paar Impressionen von der Reise und Partnerschule vor Ort, die Nils und Olé von unterwegs an die Redaktion geschickt haben.
Die Schüleraustauschbegegnung wurde aus Mitteln des German American Partnership Program – GAPP des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kulturministerkonferenz unterstützt.