Lunga vita allo scambio di studenti – Es lebe der Schüleraustausch
Die mittlerweile freundschaftliche Beziehung zur Schule Istituto Comprensivo di Pianello Val Tidone verdanken wir dem europäischen Austauschprogramm Erasmus+ und es ist jedes mal wieder aufs Neue ein Highlight für unsere sehr jungen Siebtklässlerinnen und Siebtklässer, wenn es heißt ‘Packt eure Koffer, es geht nach Italien’. Denn nun waren sie an der Reihe, etwas ‘Neues’ zu entdecken, zu staunen und zu lernen, nachdem sie im November des vergangenen Jahres ihre italienischen Gäste bei sich in Deutschland willkommen heißen durften.
Bei allen teilnehmenden überwog die Vorfreude auf Italien ganz klar, während sich bei einigen wenigen auch ein Gefühl der Nervösität breitmachte. Jedoch konnten die anfänglichen Zweifel à la ‘Was, wenn meine Austauschschülerin mich nicht mag?!’ oder ‘Was, wenn er voll komisch ist?’ nach der herzlichen Begrüßung am Bahnhof Piacenza sofort aus dem Weg geräumt werden. Es wurde sich umarmt und aufrichtig gefreut.
Unser Programm für den Austausch drehte sich um das Oberthema ‘Ernährung/Food’ und gleich am ersten Tag ging es los. Unsere Partnerschule bereitete uns einen kleinen Empfang vor und natürlich gab es Essen: leckeres Gebäck aus der Bäckerei der Eltern eines italienischen Austauschschülers – Deliziosoooo!!!
Nach einer kleinen herzerwärmenden Ansprache der Schulleiterin war der offizielle Teil des ersten Tages für die Tandems beendet und der restliche Tag konnte frei nach Lust und Laune gestaltet werden. Die Lehrer/innen Herr Amels und Frau Ameziane sahen die Schüler/innen in großen Gruppen anschließend überall herumlaufen und – begleitet von ihren italienischen Partner/innen – das kleine Örtchen Pianello erkunden. Man sah sie Basketball spielen und sich unterhaltend auf der Piazza sitzen – natürlich mit einem Eis in der Hand.
Wir boten den Schülerinnen und Schülern verschiedene ‘activities’ an, die sich auf die gesamte Dauer des Aufenthalts in Italien erstreckten. Dazu gehörte natürlich zunächst einmal das Kennenlernen des italienischen Schulsystems in unserer Austauschschule. Hier erlebten unsere jungen Teilnehmenden, dass Schule auch mal ganz anders sein kann: Nämlich etwas kleiner und privater. Denn auch das gehört zu einem Austausch dazu: Das Vergleichen, das Orientieren, Das Entwickeln eines gewissen Verständnisses für verschiedene Lebensweisen und Schulkulturen, das Abwägen von Vor- und Nachteilen des Neuen und dessen, was uns bekannt ist.
Nur durch den Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern verschiedener Herkunften und Kulturen werden Lernende in ganz Europa erkennen, wie wichtig es ist, sich gegenseitig kennenzulernen und zu verständigen. Wir mögen uns zwar in der Sprache oder der Herangehensweise unterscheiden, jedoch können wir unser gemeinsames Europa nur dann gestalten und nur dann erfolgreich zusammenarbeiten, wenn wir uns gegenseitig respektieren und inspirieren.
Nachdem wir an Tag 2 erst in das historische Pianello eintauchen durften (Museum) und später sogar die nächst größere Stadt Piacenza besuchten, ging es an Tag 3 zunächst noch einmal gemeinsam in den Unterricht.
Das Highlight des dritten Tages, so empfanden es die Schülerinnen und Schüler, war aber unser Cooking Workshop. Dafür ging es in die seit der Antike bestehende Mühle ‘Mulino Del Lentino’. Hier produzierten wir unsere eigene Pasta, die wir im Anschluss auch direkt verspeisten. Diese Aktivität hat nicht nur Spaß gemacht, sondern war auch sehr interessant. An ihr kann man auch sehen, dass praktisches, länderübergreifendes und nachhaltiges Lernen auch super lecker sein kann.
Tag 4 stand im Zeichen der Bewegung, denn mit einem gesunden Lebensstil geht nicht nur gute Ernährung einher, sondern auch sportliche Betätigung. Und genau dieser sind wir an einem zweiten Standort unserer italienischen Austauschschule nachgekommen. In ‘Nibbiano’ gibt es rund 40 Schülerinnen und Schüler. Das Staunen über diese Zahl war aber schnell vergessen, als man sah, was die Italiener/innen sich so für uns ausgedacht hatten – und zwar die Spartan Activity. Diese Aktivität zeigte den Schülerinnen und Schülern, dass man viel weiter kommt, wenn man in den Austausch miteinander geht und sich gegenseitig unterstützt.
Überflüssig zu sagen, dass die Portion Lasagne in der dortigen Schulkantine nicht bei allen ausreichte, um den hungrigen Magen zu besänftigen. Aber Sorgen machten wir uns bei den Lunchpaketen, die die italienischen Familien jedem deutschen Kind mitgaben, eigentlich keine.
Unseren letzten Tag verbrachten wir zunächst noch einmal in der Schule, bevor es dann zu einem außergewöhnlichen Fotoworkshop ging. Die Erfahrungen und Erkenntnisse, welche die Schülerinnen und Schüler an diesem Tag sammelten, werden sie sicherlich so schnell nicht vergessen, nicht zuletzt aufgrund ihrer besonderen Souvenirs.
Alles in allem bot die Erasmus+ Austauschwoche viele neue Erkenntnisse zum Thema ‘Ernährung’ und ‘Europa’. Daneben müssen sich aber die persönlichen Erfahrungen und geknüpften Freundschaften sicherlich nicht verstecken. Wir sind uns sicher, dass wir Erfahrungen dieser Woche noch lange in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler nachhallen und sie auf die ein oder andere Weise in ihrem Leben weiterbringen werden. Insgesamt also ein voller Erfolg. Wir freuen uns auf das nächse Jahr!